Tja, man sollte nicht denken, daß wir in Afrika immer nur schönes Wetter haben. Zu gewissen Jahreszeiten treten plötzlich aus heiterem Himmel Unwetter auf, wo nicht nur wir, sondern auch die Tiere mit umgehen müssen.

Dieses Foto entstand in der Masai Mara, als es so richtig ungemütlich wurde. Der Löwe drehte seinen Kopf nur noch in den schlagartig auftretenden Wind, der sich kurzerhand später zu einem wahren Sturm entwickelte. Etwas anderes blieb ihm auch nicht, da er bei seiner wirklich irre schönen Mähne ansonsten nichts mehr hätte sehen können.

Ich zog mich unmittelbar nach dieser Aufnahme in den Jeep zurück, die Fensterplanen fingen bereits stark an zu vibrieren und es wurde mächtig laut.

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Mittlerweile bin ich – abgesehen von den üblichen Blessuren – heil und gesund von meiner März-Tour zurückgekehrt. Diese führte uns von Naibosho aus in die Mara North Conservancy und von dort nach Amboseli, wobei sie uns teils wirklich außergewöhnliche Erlebnisse bescherte. Die Tour war vom zeitlichen Ablauf her ebenfalls exzellent geplant, denn exakt mit der Rückfahrt zum Jomo Kenyatta International Aiport setzte die bevorstehende Regenzeit ein.

EIN GROSSES LOB AN MEINE MASAI-FREUNDE ❤️

Zwei Tage nach Beginn der Tour haute mich allerdings ein Virus aus den Puschen, wie ich es zuvor noch nie erlebt hatte. Diesen hatte ich mir wohl noch in Deutschland eingefangen. Begleitet von Schüttelfrost und Fieber war ich weder in der Lage aus dem Bett aufzustehen, geschweige denn meine Kamera zu halten. Einige Masai kümmerten sich rührend um mich und mixten mir ein Heißgetränk aus Kräutern usw. Was dieses genau beinhaltete weiß ich bis heute nicht, aber mein Vertrauen in diese Menschen ist sehr groß. Zweimal täglich bekam ich ein großes Glas gereicht, welches ich jeweils über eine halbe Stunde hinweg austrinken sollte. Was soll ich sagen, der Zaubertrank hat gewirkt, so daß ich nach sage und schreibe gerade einmal 2 Tagen bereits wieder fit war und mit der Crew weiterarbeiten konnte.

Wie bereits in den sozialen Medien angekündigt, hier nun ein Bild von Najin, wie sie friedlich ihr Gras und ihre Blätter frisst. Sie ist Fatu´s noch lebende, aber ebenfalls sehr kranke Mutter, die am 11. Juli 1989 geboren wurde. Der verbleibende Bestand beschränkt sich daher auf nur zwei Tiere, von denen Fatu das letzte seiner Art ist. Aufgrund dieser mehr als traurigen Tatsache wird das Nördliche Breitmaulnashorn als das seltenste Großsäugetier der Welt eingestuft.

Mittlerweile bin ich mit der Gestaltung meiner speziell eingerichteten Webseite in großen Schritten vorangekommen und konnte diese bereits veröffentlichen. Die Seite findet Ihr unter folgendem Link: https://ollielf.com/fatu-the-last-northern-white-rhino-on-this-planet/

Dort findet Ihr weitere Links und Hintergrundinformationen zu dieser Nashorn-Tragik. Ebenso einen sehr detaillierten Artikel des WWF über das Thema “What drives rhino poaching ?”. Es ist schon eine riesengroße Sauerei, was mit diesen so wundervollen und warmherzigen Tieren veranstaltet wird, nur weil eine gewisse Konsumenten-Gruppe die Hörner des Nashorns unter anderem als Statussymbol oder Luxusobjekt schätzt, um damit den eigenen Wohlstand zur Schau zu stellen. Mich macht das ungeheuer wütend !

Dennoch scheint der Elefant seinen Weg zu gehen, was ich jedem von Euch ebenso ans Herz legen möchte. Laßt Euch nicht von Eurem Weg abbringen, steht zu Euren Gedanken, Gefühlen und Ansichten. Bleibt dabei immer aufrichtig, ehrlich und weltoffen. Zeigt Akzeptanz gegenüber Andersdenkenden und respektiert auch deren Lebensart.

Wir leben in weiß Gott sehr schwierigen Zeiten momentan. Umso mehr kommt es auf jeden Einzelnen an. Laßt Euch nicht von gewissen “Brandstiftern” verführen, sondern überlegt erst, ob deren Ansichten auch tatsächlich den Euren entsprechen. Die Welt sollte ein Miteinander sein, kein Gegeneinander. Ich zumindest baue auf Euch ! Auf Eure Intelligenz, Euren Mut und Eure Stärke auch mal “nein” sagen zu können.

Aufgenommen habe ich dieses Foto übrigens am frühen Morgen des 19.11.2023 im am Klilimandscharo gelegenen Amboseli Nationalpark. Möglicherweise treffe ich ihn in Kürze ja wieder.

Aufgrund einer Sondergenehmigung wurde mir die Ehre zuteil mit dem letzten nördlichen Breitmaulnashorn dieses Planeten ausgiebig zu arbeiten, um somit einmalige Fotos zu realisieren.

FATU lebt in einer speziell abgeschirmten und extrem gesicherten Area im Norden Kenias, wo sie rund um die Uhr von Rangern bewacht und beschützt wird. Lediglich ihre Mutter NAJIN, sowie ein südliches Breitmaulnashorn, namens TAUWO, was gewisse Lernvorgänge steuern soll, leben dort mit ihr zusammen.

Ich lag ca. 3,5 Meter vor ihr auf dem Boden, während sie sanftmütig und friedlich am Grasen war. Meine Gefühle lassen sich mit Worten kaum beschreiben. Es war eine Mischung aus Anmut und Traurigkeit gleichermaßen, mir schien die ganze Situation surreal zu sein. Das letzte Tier seiner Art aus dieser sagenhaften Nähe zu beobachten und zu fotografieren … das überwältigt einen förmlich.

Aufgenommen habe ich das Foto am 13.11.2023 gegen etwa 8°° Uhr morgens in der Mara North Conservancy. Wir wußten, daß sich zu diesem Zeitpunkt nur extrem wenige Leoparden in diesem Naturschutzgebiet aufhielten. So what … die Suche begann !

Gegen 6 Uhr starteten wir von unserem Camp aus und vermuteten, daß sich die Leoparden eher auf der Südseite dieses Gebietes aufhielten, da dieses für derartige Tiere den schönsten Lebensraum bietet. Die Anfahrt dauerte ca. 1 Stunde, dann durchkämmten wir das recht große Areal und klapperten sozusagen jeden möglichen Baum und Busch ab. Eine weitere Stunde später wurde unsere Suche belohnt und wir sahen diese wunderschöne, recht zierliche Leopardin genüßlich auf dem Ast einer Akazie liegend. Sie wirkte sehr entspannt und schien noch ihre Mahlzeit vom Vortag zu verdauen.

Als sie uns bemerkte sah sie mich mit riesengroßen Augen an. Sie schien selbst überrascht zu sein in dieser Einöde jemanden wie uns anzutreffen. Dann schlief sie noch ein Weilchen und kletterte weitere 90 Minuten später vom Baum herab, um es sich anschließend im Schatten eines kühlen Busches bequem zu machen.

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Wir entschlossen uns zunächst einmal zum Camp zurückzufahren, um sie am Nachmittag nochmals zu besuchen. Wir hatten erneut Glück und trafen sie mittlerweile auf einem anderen Baum hängend wieder. Von ihr wird es weitere wundervolle Fotos zu sehen geben, unter anderem auch ein sehr großes Portrait, welches ich aus etwa 1,5 Metern Abstand machen konnte. An diesem Tag haben wir uns ausschließlich mit dieser wunderhübschen Leopardin beschäftigt und stießen nach dem Dinner noch mit dem ein oder anderen Tusker auf diesen erfolgreichen Tag an.